Montag, 16. Januar 2012

Oh je, jetzt ist es schon wieder so ewig her seit dem letzten Post dass ich nochmal einen großen verfassen muss. Es ist zwar nicht allzuviel passiert, aber auf dem Laufenden halten will ich euch ja doch irgendwie :)

Also... womit fange ich an? Ich glaube, Weihnachten und Neujahr wäre am besten.
Mein Weihnachten 2011 hat mich eher an Silvester erinnert nur dass es eben zusätzlich Geschenke gab. Den ganzen Tag wurde gekocht und geputzt, es kam Familie aus Cordoba vorbei und vormittags wurden noch schnell Geschenke eingekauft. Um ca 11 Uhr haben wir dann angefangen zu essen (das mag sich für euch spät anhören, hier wird aber immer so spät gegessen. Ich weiß nicht, wie ich mich da in Deutschland wieder dran gewöhnen soll!) und um 12 Uhr wurde mit Cidre angestoßen und danach gab es ein großes Feuerwerk.
Die Geschenke dürfen dann natürlich auch nicht fehlen und weil wir als anscheinend die einzige Familie in ganz Añatuya keinen kitschigen, überdekorierten Plastikweihnachtsbaum haben, ich aber trotzdem die Geschenke unter einem Baum haben wollte, wurde improviesiert und die 4-Meter-Tanne im Garten einfach zum Weihnachtsbaum umfunktioniert. Hier ist es allerdings nicht sehr üblich, viel zu schenken. Was noch unüblicher ist, ist dass Kinder ihren Eltern oder generell erwachsenen Verwandten oder sogar anderen Kindern was schenken. Meine Gastfamilie hat mich ganz verwundert angeguckt, als ich mit Weihnachtsgeschenken für sie ankam, gefreut haben sie sich aber natürlich trotzdem :)
Die meisten Jugendlichen gehen danach noch in die Disko, ich bin aber zu Hause geblieben und habe noch lange mit meinen Gasteltern geredet damit ich mir wenigstens etwas vom weihnachtlichen Gefühl bewahren konnte. Das hab ich nämlich in der ganzen Vorweihnachtszeit ziemlich vermisst!

Irgendwie ist es ziemlich verschwommen geworden :(
Silvester war Weihnachten sehr ähnlich, nur dass es eben keine Geschenke gab und auch keine Verwandten da waren. Wieder einmal wurde den ganzen Tag gekocht und geputzt, um 11 haben wir angefangen zu essen, um 12 wieder einmal mit Cidre angestossen und danach aufs Dach gegangen um das Feuerwerk zu sehen. Danach bin ich noch mit meiner Gastschwester und ihren Freunden in die Disko gegangen.



Außerdem hat mein Gastvater mich und meinen Gastbruder letztens auf einen Campo mitgenommen, das heißt ein riesiges Gelände das größtenteils zur Agrarwirtschaft genutzt wird und auf dem ein Haus steht, in diesem Fall ein klassisches, altes Haus vom Campo.
Es war ziemlich beeindruckend, einfach mal im mitten vom nichts zu stehen. Wenn du zur einen Seite blickst, siehst du Soja-Felder und 3 Bäume, auf der anderen Seite fallen dann selbst diese 3 Bäume weg. Aber überzeugt euch selbst!






Um euch mal ein wenig neidisch zu machen: Diesen Himmel sehe ich so gut wie jeden Tag, normalerweise aber mit viel weniger Wolken.




 Sonst hat sich seitdem ich mich das letzte Mal gemeldet habe, nicht viel geändert. Die Temperaturen bleiben, der Strom fällt gerne mal während der Siesta aus und wir bleiben ohne Klimaanlage, vor 4 kann ich nicht mehr einschlafen und vor 12 auch nicht mehr aufstehen. Hier noch 2 Bilder, die ich eben gefunden habe:


Ich war mit Pinja, der finnischen Austauschschülerin in Santiago, der Provinzhauptstadt um unsere Pakete abzuholen. Sie mit einem wunderschönen Plastikweihnachtsbaum im Centro Cultural!

 Bild von der letzten Nacht. Eine Freundin und ich.

So, das wars dann erstmal von mir. Achso, ich fahre am Samstag für so etwa 10 Tage in die Provinz La Rioja, in die Anden, und von dort aus direkt nach Cordoba. Also werde ich mich jetzt erstmal eine Zeit lang nicht mehr melden.

Euch allen einen wunderbaren Winter aus einem wunderbaren Sommer, ich liebe es hier!

Johanna.